Camera News

Discovering Darwin – Der Leica digicam Weblog

Mit seinen Natur-Forschungen legte der britische Wissenschaftler Charles Darwin (1809-1882) den Grundstein für die Evolutionstheorie. Entgegen der landläufigen Meinung begann er seine Erkundungen jedoch nicht auf den Galapagos-Inseln, sondern schon einige Jahre zuvor an der Nordküste Argentiniens und dann in Patagonien. Darwin hielt seine Beobachtungen der Menschen und Landschaften Patagoniens in seinem Tagebuch fest, das als eine frühe sozialanthropologische Studie gelten kann. Im Vorfeld seiner Arbeit versuchte der brasilianische Fotograf Marcio Pimenta, Darwins Routen zu rekonstruieren. Ausgestattet mit einer Leica M10 und einer Leica SL2 untersuchte er die Spuren, die der Naturwissenschaftler hinterlassen hatte. Er sprach mit uns über die Vorbereitungen und Herangehensweisen für dieses komplexe Projekt und über seine Aussichten auf die Zukunft.

Können Sie den Titel Ihres Projekts Discovering Darwin erklären, das Sie zwischen Oktober 2002 und April 2023 verfolgten?
Als ich auf Charles Darwins Reisetagebücher stieß, faszinierten mich seine Berichte über die Kultur, Geschichte und Natur Patagoniens. Discovering Darwin entstand aus der Frage: Kann man die Spuren entdecken, die Darwin in Patagonien hinterlassen hat? Dieses Projekt ist eine eingehende Untersuchung der bis heute spürbaren Nachwirkungen von Charles Darwins Forschung.

Was wollten Sie über Darwins Forschungsreisen vermitteln?
Ziel conflict es, zu Land und zu Wasser den Spuren Darwins zu folgen, um seine sozialanthropologischen Beobachtungen, die Landschaften und das bleibende Erbe Patagoniens zu dokumentieren. Dabei habe ich jedoch mehr entdeckt, als ich erwartet hatte.

Was sind die Ergebnisse Ihrer Untersuchung?
Die ersten Ergebnisse der Expedition, die ich hier teilen kann, sind: 1) Quick alles, was Darwin in seinen Aufzeichnungen beschrieben hat, ist noch immer zu beobachten; 2) ich traf Wissenschaftler, die Darwins Vermächtnis weiterführten und sogar noch ältere Fossilien entdeckten, darunter den größten jemals gefundenen Dinosaurier (Patagosaurus); 3) ich entdeckte Dinge, die Darwin nicht gesehen hatte, wie zum Beispiel die Fußspuren von Mylodon darwinii; 4) ich kam zu dem Schluss, dass Charles Darwins Weltreise nicht nur zu einer Theorie führte, die unser Weltbild revolutionierte, sondern Darwin auch die Gelegenheit zu einer tiefgreifenden Selbsterkenntnis bot.

Worauf liegt Ihr Fokus dabei?
Der Fokus dieses Projekts geht über Charles Darwins wissenschaftliches Vermächtnis hinaus und befasst sich mit seinem persönlichen Wachstum und seiner Selbsterkenntnis während dieser Reise. Das Projekt orientiert sich am Ziel der Nationwide Geographic Society, über die Zusammenhänge zwischen Erforschung, Wissenschaft, Natur, Entwicklung und der Bedeutung von Umweltschutz und Vielfalt aufzuklären, um die Wunder unserer Welt zu schützen.

Welche Aspekte wollten Sie hervorheben?
Über Charles Darwin wurde schon quick alles gesagt. Es gibt Hunderte von biografischen Büchern oder Diskussionen über die Theorie der Entstehung und Evolution der Arten. Doch über seine Zeit in Patagonien ist wenig bekannt, und es gibt noch weniger visuelle Referenzen, da es damals noch keine Bordkameras gab. Ich wollte den jungen Darwin hervorheben, offen für die Möglichkeiten, die sich ihm boten, seine unersättliche Neugier, aber auch seine Schwächen. Das große Abenteuer, das ihn zum Mann machte.

Es scheint, als hätten Sie im Vorfeld viel recherchiert. Wie haben Sie sich auf das Projekt vorbereitet?
Meiner Expedition gingen zwei Jahre intensiver Recherche in den Bereichen Bibliographie, Geografie und Visualisierungen voraus. Das Auffinden von Autoren, die Darwins Orte erkundet hatten, conflict entscheidend. Auch die Zusammenarbeit mit Wissenschaftlern conflict unverzichtbar für den Erfolg der Expedition. Über die bibliographische Vorbereitung hinaus conflict auch eine umfangreiche logistische Planung unerlässlich.

Haben Sie viel mit Wissenschaftlern gesprochen?
Ich habe überall dort, wo ich fotografierte, Wissenschaftler getroffen. Der Austausch mit Wissenschaftlern erhellt unsere Wege und ihre Mitarbeit conflict grundlegend für den Erfolg dieser Expedition.

Sie leben in Patagonien. Bitte erläutern Sie, wie die Umwelt und die alltäglichen Lebensumstände in der Area Sie beeinflussen.
Patagonien ist für mich einer der schönsten Orte der Erde. Das Ende der Welt. Unsere ultimative Grenze. Ein Ort, an dem die moderne Zivilisation nur langsam ankam. Das unwirtliche Klima und die geringe Bevölkerungsdichte haben mich in ihren Bann gezogen. Die Landschaften, die Geologie und die Tierwelt Patagoniens erinnern daran, dass die Erde ein lebendiges Gebilde ist, dessen Geschichte weit länger zurückreicht als unsere Anwesenheit auf dem Planeten.

Was wird Ihrer Meinung nach in 20-30 Jahren mit Patagonien passieren?
Alles fließt. Nichts bleibt, wie es ist. Die Wirklichkeit ist in Bewegung. Alles befindet sich in ständiger Veränderung. Ich hoffe nur, dass sich Patagonien in seinem eigenen Tempo verändert und nicht aufgrund der beschleunigten Anforderungen der Menschheit.

Sie arbeiten als Fotograf, Filmemacher und Redner. Was bedeutet die Fotografie für Sie?
Für mich ist die Fotografie mehr als eine Kunst; sie ist die Sprache, durch die ich mit der Welt in Verbindung trete. Als Type stand ich wegen meines mangelnden Fußballtalents, was in Brasilien eine ernste Angelegenheit ist, immer am Spielfeldrand. Damals schenkte mir mein Vater eine einfache Kamera, die mir eine Kommunikationsmöglichkeit eröffnete, indem ich die Spiele meiner Klassenkameraden festhielt. Diese einfache Geste band mich nicht nur an die Fotografie, sondern rettete mich auch vor der Einsamkeit während meiner Schuljahre.

Wie kann die Fotografie Ihrer Meinung nach Menschen für bestimmte Themen sensibilisieren?
Fotografie ist mehr als eine Kunst, sie ist ein mächtiges Bildungswerkzeug. Indem ich Landschaften zeige, die in Darwins Tagebüchern beschrieben werden, möchte ich das Verständnis dafür wecken, dass nur durch ihre Bewahrung zukünftige Generationen den Wert dieses Erbes erkennen und schätzen lernen. Jedes Bild erzählt eine Geschichte, und mein Ziel ist es, durch diese Reise nicht nur Darwins Vermächtnis, sondern auch die Schönheit und Zerbrechlichkeit unseres Planeten zu zeigen und so ein Nachdenken über unsere Rolle als Hüter der Erde anzuregen.

Der 1975 geborene Marcio Pimenta hat einen Bachelor in Wirtschaftswissenschaften von der Universität Salvador, einen Grasp in Weltpolitik von der Universität Santiago de Chile und einen Doktortitel in Internationalen Beziehungen mit Spezialisierung auf Amerikastudien. In seiner fotografischen Arbeit konzentriert er sich auf menschliche und soziokulturelle Themen, Identität und Klimawandel. Seine Arbeiten wurden in zahlreichen Print- und On-line-Publikationen weltweit veröffentlicht, darunter Nationwide Geographic, Rolling Stone, The Guardian, The Wall Avenue Journal und El País. Er hat zahlreiche Auszeichnungen für seine Umweltberichterstattung erhalten. In den Jahren 2016 und 2017 conflict Pimento im Irak, um über den Krieg gegen den Islamischen Staat und die Wiedergeburts-Zeremonien der jesidischen Frauen zu berichten. Das Ergebnis dieser Arbeit ist sein erstes Fotobuch, Yazidis (2020). Sein zweites Buch, Man and Earth, wurde 2023 veröffentlicht. Er lebt in Patagonien und Porto Alegre, Brasilien. Erfahren Sie mehr über seine Fotografie auf seiner Webseite und seinem Instagram-Kanal.

Leica SL2

It is your selection.




Supply hyperlink

Related Articles

Leave a Reply

Your email address will not be published. Required fields are marked *

Back to top button